Medizinisch diagnostische Tests werden unsere Gesundheitsversorgung in den kommenden Jahren nachhaltig verändern. Stellen Sie sich vor, Sie können Urin- oder Blutuntersuchungen eigenständig zu Hause durchführen, somit deutlich häufiger Ihren Gesundheitszustand überwachen, ohne dafür jedes Mal den Arzt zu konsultieren.
Kleine Lab-on-a-Chip-Testträgersysteme sind der Schlüssel zu einer solchen Gesundheitsunterstützung. Doch wie können solche Testträgersysteme kostengünstig und nachhaltig hergestellt werden ? Genau hier setzt das Projekt smartLab2 an, welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung aus der Fördermaßnahme KMU-innovativ: Produktionsforschung gefördert und vom Projektträger Karlsruhe betreut wird. In dem Verbundprojekt wird ein durchgängiger Entwicklungs- und Produktionsprozess für folienbasierte und thermogeformte Lab-on-a-Chip-Trägersysteme mit integrierter Elektronik entwickelt.
Elektro-sensorische Schaltungen (Layouts) werden auf eine Kunststofffolie aufgedruckt und in einem Thermoformprozess zu dreidimensionalen Systemen mit erweiterten Funktionalitäten, wie Mikrofluidik, umgeformt.
Die auftretende Verzerrung des Layouts durch das Verformen des Folienmaterials wird im Projekt bereits in der Entwicklung mittels einer Simulationssoftware berechnet und somit die Vorverzerrung bestimmt.
Mit Hilfe dieser Entwicklungs- und Produktionsmethode wird es zukünftig deutlich einfacher, kostengünstiger und schneller sein, neue Lab-on-a-Chip-Testsysteme zu realisieren. Der enorm verkürzte Produktentstehungsprozess hilft bei der Etablierung neuartiger Gesundheitsdiagnostik und wird unsere Gesellschaft beim Gesundbleiben und Gesundwerden unterstützen.
Projektpartner:
accensors – Foliensensorik für diagnostische Anwendungen
OrelTech – High-Performance-Metalltinten zur additiven Herstellung von gedruckter Elektronik
SimpaTec – Entwicklung der Simulationsmethodik des Produktionsprozesses und Ableitung der Produktdaten
Hahn-Schickard – Forschungsinstitut, welches auf wissenschaftlicher Basis den Thermoformprozess mit dem Layoutverzug korreliert
